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Entwirren der Verstrickungen: Wie Paartherapie den Teufelskreis durchbricht

Wenn zwei Menschen in die Paartherapie kommen, sind die Fronten oft bereits stark verhärtet. Häufig löst einer bei dem anderen bestimmte Reaktionen aus, die wiederum den ersten provozieren. Dieses Wechselspiel führt zu einer destruktiven Dynamik, einem Teufelskreis, aus dem das Paar oft allein nicht mehr herausfindet. Doch was genau geschieht dabei, und was bedeutet eigentlich "Trigger"?

Die Macht der Emotionen: Wie Wunden in Beziehungen aktiviert werden

Im Grunde genommen berührt eine Person die emotionale Wunde der anderen, was wiederum Verhaltensweisen hervorruft, die die Wunde des Partners aktivieren. So stehen wir zwei verletzten Menschen gegenüber, bei denen sich die Verletzungen gegenseitig zeigen. Aber was genau bedeutet hier "Wunde"? Wenn wir von einer "Wunde" sprechen, meinen wir natürlich eine emotionale Verletzung. Diese ist irgendwann entstanden und kann seitdem immer wieder ausgelöst, also "getriggert" werden.

Der Teufelskreis der Gewohnheit: Warum Paare trotz Unzufriedenheit an alten Mustern festhalten

Das Paar ist sich oft nicht bewusst, dass die Handlungen des einen dazu führen, dass der andere reagiert. Sie erkennen lediglich, dass ihr bisheriger Umgang miteinander unzufriedenstellend ist und nicht nachhaltig funktioniert. Dennoch beharren sie oft darauf, ihre bisherigen Handlungsmuster beizubehalten, was letztendlich dazu führt, dass sie sich entweder trennen oder eine Paartherapie in Anspruch nehmen müssen.

Die Schutzmauern der Verletzlichkeit: Warum wir uns in Beziehungen abschotten

Wenn wir verletzt sind, tendieren wir dazu, unsere Verletzlichkeit nicht zeigen zu wollen, besonders nicht gegenüber demjenigen, der die Verletzung verursacht hat. Der Partner könnte diese Schwäche möglicherweise ausnutzen und noch mehr Schmerz hinzufügen. Anstatt uns also verletzlich zu zeigen, versuchen wir uns zu schützen, um weitere Verletzungen zu vermeiden. Wir offenbaren uns nicht mit unseren wahren Gefühlen, sondern wählen unbewusst Verhaltensweisen, die uns vor weiteren Verletzungen schützen sollen.

Dieser Schutzmechanismus ist zwar verständlich, führt jedoch oft dazu, dass zwei verletzte Menschen sich hinter ihren Abwehrmechanismen verstecken, um entweder zum Gegenangriff überzugehen oder sich zurückzuziehen und Abstand zu suchen. Beide Strategien sind nicht nachhaltig und triggern häufig den Partner.

Von Abwehr zu Offenheit: Die Herausforderung, sich in Beziehungen zu öffnen

Wenn weder der Gegenangriff noch der Rückzug nachhaltige Lösungen bieten, was wäre dann die Alternative? Eine theoretische Möglichkeit wäre, dass beide von ihren Abwehrmechanismen ablassen und sich stattdessen verletzlich zeigen. Das ist leichter gesagt als getan und im Alltag kaum umzusetzen. Innere Anteile haben zu einem früheren Zeitpunkt beschlossen, dass sie sich verschließen müssen, wenn jemand diesem Schmerz wieder zu nahe kommt. Unsere inneren Beschützer haben gelernt, dass es gefährlich sein könnte, den Schmerz offenzulegen. Entweder weil irgendeine Form von Strafe oder negative Konsequenz drohte oder weil die Umgebung keinerlei Mitgefühl zeigte, das diesen Schmerz angemessen begleitet hätte. Eine Wunde entsteht zwar durch bestimmte schmerzhafte Erfahrungen, aber sie bleibt, wenn wir keine ausreichende Unterstützung durch unsere Umgebung erfahren haben. Wenn wir uns verletzen, können wir uns das Knie aufschlagen, aber wenn jemand da ist, der uns versorgt, dann heilt die Wunde, anstatt jahrelang zu schmerzen.

 

Die Macht vergangener Wunden: Wie alte Verletzungen unsere Beziehungen beeinflussen

Nicht bestimmte Ereignisse sorgen immer dafür, dass wir verwundet bleiben, sondern die Abwesenheit von Mitgefühl sorgt dafür, dass wir später getriggert werden können. So betrachtet, ist nicht der Partner verantwortlich dafür, dass wir emotional verletzt sind, denn er reaktiviert lediglich ein altes Thema in uns, das noch keine Heilung erfahren hat. Eine Wunde, die lange bevor der Partner in unser Leben trat, entstanden ist. Uns das einzugestehen, ist nicht leicht, denn es würde bedeuten, dass wir uns mit unseren alten Verletzungen auseinandersetzen müssten. Genau das wollen unsere inneren Beschützer vermeiden, denn sie befürchten, dass es immer noch keine sichere und mitfühlende Umgebung gibt, und sie beziehen sich dabei auf die damals gültigen Umstände. Dies führt dazu, dass diese inneren Beschützer in den Gegenangriff gehen oder das Weite suchen wollen, damit wir keine weiteren Verletzungen erleiden müssen. Das, was damals für richtig befunden und von unserem Unterbewusstsein gelernt wurde, wird trotz neuer Umgebung und neuer Ressourcen weiterhin fortgeführt und automatisiert abgerufen.

 

Von Verletzungen zu Verbundenheit: Die transformative Kraft der Paartherapie

Wenn es uns in der Paartherapie jedoch gelingt, mit diesen Anteilen in Kommunikation zu treten, können wir für wertvolle Updates sorgen. Die Wunde, die damals nicht gesehen, gehört oder gefühlt wurde, kann nun endlich Erlösung erfahren. Dadurch erfährt sie endlich das Mitgefühl und die Heilung, die früher gefehlt haben. Wenn dieser Anteil jedoch nicht mehr so stark verwundet ist, kann er auch nicht mehr so stark getriggert werden. Das Verhalten ändert sich somit, weil bestimmte Abwehrstrategien nicht mehr notwendig sind. Ein Paar, das weniger und weniger leicht zu triggern ist, kann anfangen, wieder mehr Präsenz in die Beziehung zu bringen. Der Fluss der Liebe wird dann nicht mehr gestört, und die alten Filter werden nicht mehr aktiviert. Traumaarbeit kann somit der Schlüssel zu einer erfüllenden Paarbeziehung sein.

 


Gastbeitrag von Andreas von Knobelsdorff
Praxis Psychotherapie in Fellbach nach dem Heilpraktikergesetz

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